Rehdener Geestmoor

Größe

1.370 ha mit mindestens 30 cm Torfauflage (hochmoorgeologische Größe); Länge 5 km und Breite 3,5 km

Torfabbau

durch bäuerlichen Handtorfstich randlich und an Wegen abgetorft; industrieller Torfabbau bis 1997; letzte Planierarbeiten zur Renaturierung 1999

Renaturierung

nach 20 Jahren Wiedervernässung und Entbirkung heute gut regenerierte offene Hochmoorflächen; weitere Pflegemaßnahmen und Beweidung mit Schafen notwendig

Schutzstatus

1.786 ha sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen und als FFH- und EU-Vogelschutzgebiet erklärt diese auch zum FFH- und EU-Vogelschutzgebiet erklärt

Naturschutzgeschichte

Vor allem im 20. Jahrhundert wurden die Moore großflächig entwässert, der Torf abgebaut und die verbliebenen Flächen häufig landwirtschaftlich genutzt. Auch das Rehdener Geestmoor war davon betroffen. Glücklicherweise konnten trotz der Entwässerung einige naturnahe Teilbereiche erhalten werden. Diese wurden zusammen mit den Abtorfungsflächen in den insgesamt 1.768 ha großen Naturschutzgebieten gesichert. Mit der schrittweise zu Ende gehenden Abtorfung im Rehdener Geestmoor wurden in den Jahren von 1982 bis 2004 umfangreiche Maßnahmen zur Renaturierung des Moores durchgeführt. Auf insgesamt 810 ha wurden wertvolle Moorheiden entbirkt, steile Torfstichkanten abgeschrägt, Querdämme und Verwallungen angelegt und Gräben angestaut. Zur Pflege des Moores werden bspw. robuste Schafrassen eingesetzt, wie das die Diepholzer Moorschnucke.

Das Rehdener Geestmoor ist als Bestandteil des Europäischen Schutzgebietssystems „NATURA 2000“ besonders geschützt. Seit dem Beginn der Vernässung sterben die Birken im Randbereich des Moores in den Handtorfstichen ab und es entwickeln sich auf den nassen Flächen wertvolle Torfmoos-Schwingrasen. Am Rand des Moores wachsen Birken-Moorwälder und puffern das Moor wirkungsvoll gegen umliegende Ackerflächen ab. In Folge der Renaturierung hat sich hier einer der bedeutendsten Kranichrastplätze Deutschlands entwickelt.

Auf den unterschiedlichen Etagen des Aussichtsturms befinden sich Besucher und schauen in die Natur.
Frühnebel: Eine Gruppe von Kranichen auf einer Wiese und in der Luft.

Fauna und Flora im Rehdener Geestmoor

Mithilfe dieser Maßnahmen konnten sich die wasser- und lichtliebenden Moorpflanzen gut erholen und ausbreiten. Vor allem Torfmoose, Sonnentau, Wollgras, Moosbeere und Weißes Schnabelried sind wieder zahlreich vorhanden.

Auch die moortypische Fauna entwickelt sich deutlich positiv. Bestandsaufnahmen aus vielen Jahren zeigen die erfreuliche Entwicklung der Brutvogelbestände. Am auffälligsten nahm der Brutbestand bei Bekassine, Rotschenkel, Krick- und Löffelente zu. Im Schutz von Kolonien der Lachmöwe siedeln die seltenen Schwarzhalstaucher. Auch rastende Vogelarten prägen zeitweise die renaturierte Moorlandschaft. Im Herbst verweilen hier neben den Kranichen Tausende von Saat-und Bläßgänsen.

Natur erleben im Rehdener Geestmoor

Das Rehdener Geestmoor ist nur durch einige wenige Wege erschlossen, auf denen sich die charakteristischen Besonderheiten des Moores aber sehr gut erleben lassen. Hauptanziehungspunkt im Rehdener Geestmoor ist der Aussichtsturm am Südrand am Moordamm. Auf drei Etagen sind weite Einblicke in die weite Moorlandschaft möglich. Dies ist der beste Aussichtspunkt für spektakuläre Kranichbeobachtungen im späten Herbst. Dieser hat eine Höhe von knapp 10 m und steht unmittelbar an der Straße »Moordamm«. Von dort aus offenbart sich die Weite des Moores mit seinen zahlreichen nassen Flächen. Direkt am Turm wurde ein kleiner Besucherparkplatz angelegt. Hier ist auch der Startpunkt zu einem 1,2 km langen beschilderten Rundgang durch Moorbirkenwald, trockenere Moorheiden und renaturierte Handtorfstiche.

Kranichbeobachtung

Hier erhalten Sie nähere Informationen zur Kranichbeobachtung im Rehdener Geestmoor.

Eine Broschüre über das über das Rehdener Geestmoor mit Informationen über den Kranich finden Sie auf der Internetseite des BUND Diepholzer Moorniederung als PDF-Dokument.