Neustädter Moor
Größe
1.591 ha mit mindestens 30 cm Torfauflage (hochmoorgeologische Größe); Länge über 5 km und Breite etwa 3 km
Torfabbau
Bäuerlicher Handtorfstich bis in die 70er Jahre; industrielle Abtorfung bis 1995; Abbautiefe bis zu 2,4 m
Renaturierung
1981 erster Spatenstich zum Schutz und zur Entwicklung des Hochmoores; Pflegemaßnahmen auch zukünftig erforderlich
Schutzstatus
1.478 ha sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen und diese auch zum FFH- und EU-Vogelschutzgebiet erklärt
Naturschutzgeschichte
Goldregenpfeifer und Birkhuhn lockten Vogelkundler Ende der 60er Jahre ins Neustädter Moor. Frühzeitig ging es darum, den Lebensraum dieser und anderer seltener Arten vor weiterer Abtorfung zu schützen. Das Neustädter Moor wurde zur Keimzelle des Hochmoorschutzes in Niedersachsen. Viele Hundert Hektar ökologisch wertvollstes Hochmoor konnten gesichert werden. Dadurch ist die ursprüngliche Moorvegetation mit extrem seltenen und gefährdeten Pflanzen bis heute gut erhalten geblieben. Regelmäßige floristische Untersuchungen belegen dies.
Wollige Landschaftspfleger
Charakteristisch ist die Weite und Offenheit des Moores. Dazu trägt auch die Hütebeweidung mit weißen, hornlosen Heidschnucken, den Moorschnucken, bei. Ohne Unterbrechung weiden sie seit Jahrhunderten im Neustädter Moor. Früher wurden sie von Bauernschäfern gehalten – heute fressen die Schafe für den Naturschutz und erhalten so die Offenlandschaft, auf die seltene Vogelarten wie der große Brachvogel und die Bekassine angewiesen sind.
Natur erleben im Neustädter Moor
Das Neustädter Moor ist ein Ort der Ruhe und Schönheit, an dem man entschleunigen und Energie tanken kann. Die weitläufige Landschaft und das Himmelspanorama können von den Bänken des Moorerlebnispfades aus genossen werden. Dieser »Moorpadd« bietet ein Naturerlebnis der besonderen Art. Verschiedene Aktionsstationen laden Besucher zu einem Erlebnis rund um den Lebensraum Hochmoor ein. Das Moor ist vielfältig und genauso abwechslungsreich ist auch der Moorpadd. Zu Fuß geht es über Moorboden, Holzhäcksel, WackelBrücken und die Moorloipen. Der kleine Turm ist eine der Anlaufstationen des Naturrundwegs im Neustädter Moor. Hier schweift der Blick weit über die offene Moorlandschaft. Mit etwas Glück lassen sich vom Turm moortypische Vögel wie z.B. Brachvögel, Rotschenkel, Bekassinen oder Uferschnepfen beobachten. Sie finden den Moorpadd am Ende der Straße Langer Berg in Wagenfeld.
Auf der Trasse, auf der einst der gestochene Torf aus dem Moor abtransportiert wurde, verkehrt heute die Ströher Moorbahn. Diese Bahn fährt Moorbesucher mit gemütlichen 6 km/h vom Moorbahn-Bahnhof etwa eine gute halbe Stunde zum mehr als drei Kilometer entfernten Moorpadd im Neustädter Moor – und wieder zurück. Vom Dorfrand in landwirtschaftlich geprägter Kulturlandschaft führt die Bahnlinie direkt ins Moor. Mehr unter www.spurwechsel-wagenfeld.de
Eine Broschüre über das über das Neustädter Moor mit Informationen über den Kranich finden Sie auf der Internetseite des BUND Diepholzer Moorniederung als PDF-Dokument.
Wo und wie Sie den Kranich im Neustädter Moor am Besten erleben können, erfahren Sie hier.
Text des BUND Diepholzer Moorniederung.